Commercial Due Diligence im Gesundheitswesen

ConAlliance ist Experte für die Durchführung von Commercial Due Diligences im Gesundheitswesen (Healthcare und Life Sciences). Die Commercial Due Diligence ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensprüfung vor und während einer Transaktion. Sie analysiert kommerzielle Fragestellungen zum Unternehmen und bewertet die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Geschäftsmodells. Damit liefert sie die Grundlage für die Entscheidung, ob die Transaktion nachhaltig und sinnvoll ist.

 

Ansatz und Inhalte

Eine Commercial Due Diligence (CDD) im Gesundheitswesen bewertet das Zielunternehmen durch eine externe und interne Analyse im Hinblick auf die Marktanforderungen. Dabei stehen die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells, Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken im Fokus. Neben Markt und Wettbewerb werden insbesondere die Wertschöpfungskette und die spezifischen Ebenen, auf denen das Unternehmen im Gesundheitswesen aktiv ist, untersucht. 

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Prüfung ist die Analyse der Finanz- und Geschäftsplanung sowie der Performance-Kennzahlen des Zielunternehmens. Da sich verschiedene Due Diligence-Formen oft überschneiden, arbeiten wir eng mit den Dienstleistern der Financial Due Diligence und Technology Due Diligence zusammen. 

Eine Healthcare Commercial Due Diligence erfordert eine tiefgehende Analyse regulatorischer, technischer und kommerzieller Aspekte. Besonders wichtig sind Zulassungsprozesse, Markteintrittsbarrieren, Preisgestaltung, Forschung & Entwicklung, und Digitalisierung. Eine CDD muss nicht nur das aktuelle Geschäft bewerten, sondern auch zukünftige Risiken und Wachstumspotenziale berücksichtigen. Auf Grundlage der strategischen Analyse sowie der Unternehmens- und Finanzplanung wird geprüft, inwieweit das Unternehmen an die aktuellen Marktgegebenheiten und -anforderungen angepasst ist. Dabei wird der Strategic Fit zwischen den internen Leistungs- und Führungspotenzialen, unter Berücksichtigung der Wettbewerbsfähigkeit, und der externen Marktattraktivität analysiert. Um das Geschäftsmodell und die Innovationskraft des Zielunternehmens zu bewerten, ist es notwendig, die Struktur und den Wettbewerb innerhalb der Branche oder Nische zu verstehen. Dabei wird untersucht, inwiefern das Unternehmen seine Marktposition halten oder verbessern kann.

In der Gesundheitsindustrie kommt der Technology Due Diligence eine besondere Bedeutung zu, da die detaillierte Prüfung von Wirkstoffen, Technologien, Patenten, Intellectual Property, Lizenzierung, Produkten und deren Skalierbarkeit eine zentrale Rolle bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells spielt.

Beispielsweise unterscheidet sich die Commercial Due Diligence eines Medizinprodukteherstellers von anderen Branchen durch spezifische regulatorische, technologische und marktdynamische Herausforderungen. Zu den wesentlichen Aspekten zählen regulatorische Anforderungen und Marktzulassungen wie die Medical Device Regulation (MDR) in Europa und die FDA-Zulassung in den USA, Zertifizierungen und Qualitätsmanagement, insbesondere Normen wie ISO 13485, sowie die Erstattungsfähigkeit und Gesundheitsökonomie, da der Zugang zu Märkten häufig von der Erstattungsfähigkeit durch Krankenkassen abhängt, beispielsweise durch das DRG-System in Deutschland oder CMS in den USA.

Auch die spezifischen Ebenen, auf denen das Unternehmen im Gesundheitswesen aktiv ist, müssen analysiert werden. Dabei wird beispielsweise auch der Einfluss politischer Entscheidungen auf das Geschäftsmodell analysiert.

Im Detail

Typische Inhalte einer Full Commercial Due Diligence im Allgemeinen

   Markt & Wettbewerb

   Marktumfeld

Bestimmung von Marktsegmentierung, -größe, -profitabilität, -wachstum, -potenziale sowie -treiber

   Technologische Innovationskraft

Ist das Produkt auf dem neuesten Stand? Wie hoch sind der Innovationsgrad und die Differenzierung im Wettbewerb? Markttrends?

   Markteintrittsbarrieren

Neben regulatorischen Hürden spielen Patente, Lieferketten und Vertriebspartnerschaften eine große Rolle.

   Marktwachstum & Trends

Analyse der Wachstumsperspektiven für bestimmte Segmente (z. B. robotergestützte Chirurgie, digitale Medizintechnik).

   Wettbewerbsanalyse

Benchmarking, strategische Positionierung

   Kommerzielle Analyse und Geschäftsmodell

   Geschäftsmodell

Wertschöpfung, Ertragsmodell, Wachstumsstrategie, Nutzenversprechen, Nachhaltigkeit

   Preisgestaltung & Margen

Medizintechnikprodukte haben oft hohe Entwicklungskosten und lange Lebenszyklen. Eine CDD prüft, ob die Preisstrategie tragfähig ist.

   Vertriebsstrategie

Direktvertrieb vs. Distributoren? Gibt es exklusive Händlerverträge oder Abhängigkeiten?

   Kundenstruktur & Abhängigkeiten

Besteht eine starke Abhängigkeit von wenigen Kunden, Einkaufsgemeinschaften oder Gesundheitsdienstleistern?

   Lieferketten & Produktion

   Zulieferer- & Produktionsrisiken

Gibt es Abhängigkeiten von kritischen Rohstoffen oder einzelnen Zulieferern? Besonders relevant für API, High-Tech-Geräte und Spezialmaterialien.

   Skalierbarkeit der Produktion

Ist das Unternehmen in der Lage, steigende Nachfrage zu bedienen? Bottlenecks?

   Digitalisierung & Vernetzung

   Regulatorische Anforderungen an Software & KI

Digitale Medizintechnik (z. B. KI-gestützte Diagnosetools) unterliegt besonderen Regulierungen wie der EU-MDR für Software als Medizinprodukt (SaMD).

   Interoperabilität & IT-Sicherheit

Integration in bestehende Systeme (z.B. Krankenhaus-IT wie PACS-Systeme, HL7/FHIR-Schnittstellen oder und Datenschutz DSGVO, HIPAA).

   Produkte, Services

 

Produktportfolio, Stärken-/Schwächen, Markt je Produkt, Umsatztreiber, Pricing, Margen

   Absatz- und Kundenstrukturen

 

Abhängigkeiten, Einkaufs- und Wechselverhalten, Potenziale

   Beschaffung

 

Lieferantenstruktur, ABC Analyse, Abhängigkeiten

   Regulatorische Anforderungen
   und Marktzulassungen

   Medizinprodukteverordnung (MDR) & FDA-Zulassungen

In Europa muss ein Hersteller die Medical Device Regulation (MDR) erfüllen, in den USA die FDA-Zulassung. Diese Regulierungen beeinflussen Marktchancen, Kosten und Zeit bis zur Markteinführung.

   Zertifizierungen & Qualitätsmanagement

Normen wie ISO 13485 sind essenziell für Produktion und Vertrieb. Eine CDD prüft, ob das Unternehmen regelkonform agiert und ob es potenzielle regulatorische Risiken gibt.

   Erstattungsfähigkeit & Gesundheitsökonomie

Der Zugang zu Märkten ist oft an die Erstattungsfähigkeit durch Krankenkassen gekoppelt (z. B. DRG-System in Deutschland oder CMS in den USA).

   Strategische Erfolgsfaktoren

 

Leistungspotenziale, Führungspotenziale

   Business Plan Validierung

 

Planungsprämissen, Preis-Mengen-Gerüst, Upside Potenziale

   Chancen-/ Risikoprofil

 

SWOT-Analyse

   Sonstiges

 

Strategic Fit, Synergiepotenziale, Buy & Build Strategy, Exit-Optionen, Business Case

Besonderheiten der Commercial Due Diligence eines Pflegedienstleisters (ambulant oder stationär)

Die Commercial Due Diligence (CDD) eines Pflegedienstleisters umfasst eine umfassende Analyse der wirtschaftlichen Tragfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens in diesem hochregulierten Sektor. Ambulante und stationäre Pflegeanbieter stehen vor spezifischen Herausforderungen, die sowohl durch gesetzliche Vorgaben als auch durch den zunehmenden Fachkräftemangel und steigende Kosten geprägt sind. Eine fundierte CDD muss daher nicht nur die aktuelle wirtschaftliche Lage, sondern auch zukünftige Risiken und Chancen bewerten.

 

Regulatorische Anforderungen & Finanzierung

Pflegedienstleister unterliegen strengen gesetzlichen Vorgaben, die maßgeblich ihre Geschäftsmodelle beeinflussen. In Deutschland sind sie insbesondere an das Sozialgesetzbuch XI (SGB XI) für die Pflegeversicherung und das Sozialgesetzbuch V (SGB V) für die Krankenversicherung gebunden. Änderungen in der Gesetzgebung, wie jüngste Pflegereformen, können erhebliche Auswirkungen auf die Refinanzierungsmöglichkeiten und Rentabilität eines Unternehmens haben.

Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen spielen Zulassungen und Qualitätssicherung eine entscheidende Rolle. Der Betrieb einer Pflegeeinrichtung erfordert die Genehmigung durch die zuständigen Behörden und eine regelmäßige Überprüfung durch Institutionen wie den Medizinischen Dienst (MD) oder die Heimaufsicht. Verstöße gegen Qualitätsstandards können nicht nur zu finanziellen Sanktionen führen, sondern auch das Vertrauen von Patienten und Angehörigen erheblich beeinträchtigen.

Ein zentrales Thema ist die Vergütungsstruktur und Refinanzierung, da die Einnahmen von Pflegeeinrichtungen überwiegend durch die gesetzliche Pflegeversicherung, private Zuzahlungen der Patienten sowie teilweise durch Sozialhilfeträger finanziert werden. Die Verhandlungen über Pflegesätze mit den Kostenträgern sind für stationäre Einrichtungen besonders kritisch, da sie die Ertragslage unmittelbar beeinflussen. Unternehmen, die langfristig stabile und angemessene Pflegesätze durchsetzen können, haben daher einen klaren wirtschaftlichen Vorteil.

 

Markt- und Wettbewerbsanalyse

Der Pflegebereich ist von einem starken Nachfragewachstum geprägt, das vor allem durch den demografischen Wandel und die steigende Anzahl pflegebedürftiger Menschen begünstigt wird. Trotz der wachsenden Nachfrage ist der Markt jedoch stark umkämpft, insbesondere in urbanen Regionen mit einer hohen Dichte an Pflegeeinrichtungen. Während in ländlichen Gebieten oft Fachkräftemangel und begrenzte Infrastruktur die Herausforderungen darstellen, ist in Städten der Konkurrenzdruck durch große Pflegekonzerne und kommunale Anbieter besonders hoch.

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Pflegeunternehmens ist die Standortwahl. In strukturschwachen Regionen können niedrige Löhne und geringe Investitionskosten vorteilhaft sein, während in wirtschaftlich starken Gebieten eine höhere Zahlungsbereitschaft für Pflegeleistungen besteht. Zudem beeinflussen lokale Vorschriften und Genehmigungsverfahren die Expansion und die wirtschaftliche Planung.

Die Markteintrittsbarrieren für neue Pflegeanbieter sind hoch, da Investitionskosten, regulatorische Vorgaben und langwierige Pflegesatzverhandlungen erhebliche Herausforderungen darstellen. Pflegeunternehmen, die bereits etablierte Strukturen, verlässliche Finanzierungspartner und eine solide betriebswirtschaftliche Führung vorweisen, haben daher einen klaren Wettbewerbsvorteil.

 

Personal & Fachkräftemangel als kritischer Faktor

Die größte Herausforderung in der Pflegebranche ist der Fachkräftemangel, der sich durch demografische Veränderungen und hohe berufliche Belastungen stetig verschärft. Eine CDD muss daher genau analysieren, wie das Unternehmen qualifiziertes Personal rekrutiert, weiterbildet und langfristig bindet. Pflegeanbieter, die über gut durchdachte Personalentwicklungsprogramme und attraktive Arbeitsbedingungen verfügen, haben einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.

Viele Pflegeeinrichtungen sind zunehmend auf Zeitarbeit und Leiharbeit angewiesen, was die Personalkosten erheblich erhöht. Gleichzeitig führen gesetzliche Änderungen, wie die Einführung der Tarifbindung in der Pflege, zu steigenden Lohnkosten, die nur teilweise durch höhere Vergütungssätze der Kostenträger kompensiert werden. Eine langfristig tragfähige Personalstrategie ist daher entscheidend für die wirtschaftliche Stabilität eines Pflegeunternehmens.

Ein weiteres Risiko ist die Mitarbeiterfluktuation, die nicht nur zusätzliche Rekrutierungskosten verursacht, sondern auch die Qualität der Pflegeleistungen beeinträchtigen kann. Unternehmen mit einer hohen Personalzufriedenheit und effektiven Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung haben hier deutliche Vorteile.

 

Geschäftsmodell & Wirtschaftlichkeit

Die Wirtschaftlichkeit eines Pflegeunternehmens hängt maßgeblich von der Einnahmenstruktur, der Auslastung der Pflegeplätze und den verhandelten Pflegesätzen ab. Während stationäre Einrichtungen ihre Rentabilität durch eine möglichst hohe Bettenauslastung maximieren müssen, sind ambulante Pflegedienste stark von der Effizienz ihrer Tourenplanung und der Abrechnung von Zusatzleistungen abhängig.

Ein zentraler Faktor ist das Betreibermodell. Manche Unternehmen betreiben eigene Einrichtungen, während andere auf Franchise-Modelle oder Betreiberkonzepte mit Immobiliengesellschaften setzen. Jedes Modell hat spezifische Chancen und Risiken, die im Rahmen der CDD detailliert analysiert werden müssen.

Zusätzlich ist der Investitionsbedarf für Pflegeeinrichtungen oft hoch. Modernisierungen, Barrierefreiheit und Digitalisierungsmaßnahmen sind notwendig, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Unternehmen, die frühzeitig in innovative Lösungen investieren, haben oft eine bessere Position gegenüber der Konkurrenz.

 

Digitalisierung & Innovation

Die Digitalisierung spielt eine immer größere Rolle in der Pflegebranche und kann dazu beitragen, Prozesse zu optimieren und Kosten zu senken. Pflegeeinrichtungen, die moderne Pflegedokumentationssysteme, digitale Tourenplanungen oder KI-gestützte Personaleinsatzplanung nutzen, sind in der Lage, effizienter zu arbeiten und bessere Pflegeergebnisse zu erzielen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Telemedizin und Vernetzung mit anderen Gesundheitsdienstleistern. Pflegeunternehmen, die erfolgreich mit Ärzten, Kliniken und Apotheken zusammenarbeiten, können ihren Patienten eine umfassendere Versorgung bieten und gleichzeitig neue Geschäftsfelder erschließen.

Besonders in der stationären Pflege werden Assistenztechnologien und smarte Pflegesysteme zunehmend wichtiger. Intelligente Notrufsysteme, sensorbasierte Überwachung oder automatisierte Medikamentenvergabe sind Innovationen, die sowohl die Pflegequalität als auch die Kosteneffizienz steigern können.

 

Fazit

Die Commercial Due Diligence eines Pflegeunternehmens erfordert eine detaillierte Analyse der regulatorischen Rahmenbedingungen, der Vergütungsstrukturen, der Personalstrategie und des wirtschaftlichen Geschäftsmodells. Der zunehmende Fachkräftemangel und steigende Kosten durch gesetzliche Vorgaben sind zentrale Herausforderungen, die Unternehmen gezielt angehen müssen. Gleichzeitig bietet der demografische Wandel erhebliche Wachstumsmöglichkeiten für wirtschaftlich gut aufgestellte Pflegeanbieter.

Ein erfolgreiches Pflegeunternehmen zeichnet sich durch eine nachhaltige Personalstrategie, effiziente betriebswirtschaftliche Prozesse und den Einsatz moderner Digitalisierungslösungen aus. Eine professionelle Commercial Due Diligence hilft Investoren und Unternehmen dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen und strategische Entscheidungen auf einer fundierten Basis zu treffen.

 

Besonderheiten der Commercial Due Diligence eines Pharmaunternehmens

Die Commercial Due Diligence (CDD) eines Pharmaunternehmens stellt besondere Anforderungen, da die Branche von langen Entwicklungszyklen, strengen regulatorischen Vorgaben und hohen Forschungs- und Entwicklungskosten geprägt ist. Die Bewertung eines Pharmaherstellers geht daher weit über klassische Markt- und Wettbewerbsanalysen hinaus und umfasst unter anderem die Prüfung von Intellectual Property (IP), klinischen Studien, Zulassungsverfahren und Patentschutz. Darüber hinaus spielen die Erstattungsfähigkeit durch Krankenkassen, die Preisgestaltung sowie die strategische Pipeline-Planung eine entscheidende Rolle. Eine fundierte CDD muss daher sowohl die aktuelle wirtschaftliche Lage als auch langfristige Risiken und Chancen bewerten.

 

Regulatorische Anforderungen & Marktzulassungen

Ein zentraler Aspekt in der Pharmaindustrie sind die regulatorischen Anforderungen und die Marktzulassungen für Medikamente. In den USA ist die Food and Drug Administration (FDA) die maßgebliche Zulassungsbehörde, während in Europa die European Medicines Agency (EMA) die Marktzulassung regelt. Diese Behörden legen strenge Prüfverfahren fest, die aus mehreren klinischen Phasen bestehen und sich oft über Jahre erstrecken.

Für Pharmaunternehmen ist es entscheidend, die regulatorischen Anforderungen in den jeweiligen Zielmärkten zu erfüllen. Änderungen in den Zulassungsbedingungen oder neue Anforderungen an klinische Studien können erhebliche Auswirkungen auf die Markteinführung neuer Medikamente haben. Zudem müssen bestehende Produkte kontinuierlich überwacht und an neue Regularien angepasst werden.

 

Patentstrategie & Intellectual Property (IP)

Der Patentschutz spielt eine zentrale Rolle in der Pharmaindustrie, da Forschung und Entwicklung (F&E) äußerst kostenintensiv sind und Unternehmen ihre Investitionen durch exklusive Marktchancen refinanzieren müssen. Eine CDD bewertet daher die Patentlaufzeiten und Schutzrechte für die wichtigsten Produkte des Unternehmens.

Sobald der Patentschutz ausläuft, entstehen erhebliche Umsatzrisiken durch Generikakonkurrenz, die günstigere Alternativen auf den Markt bringt. Die Analyse der strategischen Patentstrategie und der F&E-Pipeline ist daher entscheidend, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu beurteilen.

Neben Patenten spielen auch Lizenzvereinbarungen und Kooperationen eine wichtige Rolle. Viele Pharmaunternehmen arbeiten mit Biotech-Firmen, Universitäten oder anderen Pharmaunternehmen zusammen, um neue Medikamente zu entwickeln oder bestehende Produkte weiterzuentwickeln. Eine CDD muss daher auch bewerten, ob die Lizenzverträge wirtschaftlich tragfähig sind und welche Risiken aus Kooperationsmodellen resultieren können.

 

Forschung & Entwicklung (F&E) sowie klinische Studien

Die Innovationskraft eines Pharmaunternehmens hängt maßgeblich von der Leistungsfähigkeit seiner F&E-Abteilung ab. Eine CDD analysiert daher die Forschungsstrategie, die aktuellen Projekte und die Pipeline zukünftiger Produkte.

Besonders wichtig ist die Analyse der klinischen Studien, die in mehreren Phasen ablaufen:

  • Phase I: Test der Sicherheit und Verträglichkeit am Menschen
  • Phase II: Überprüfung der Wirksamkeit an einer begrenzten Patientenzahl
  • Phase III: Große Studien zur endgültigen Wirksamkeit und Sicherheit
  • Phase IV: Nach der Marktzulassung zur Langzeitbeobachtung

Die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Medikaments nimmt mit jeder Phase zu, jedoch können gescheiterte Studien hohe Kosten verursachen und die Markteinführung erheblich verzögern oder verhindern. Eine CDD muss daher die Pipeline des Unternehmens genau untersuchen und realistische Szenarien für den Markterfolg neuer Produkte berechnen.

 

Markt- und Wettbewerbsanalyse

Die Pharmaindustrie ist geprägt von intensivem Wettbewerb zwischen großen multinationalen Konzernen, Generikaherstellern und innovativen Biotech-Unternehmen. Eine Marktanalyse im Rahmen der CDD prüft daher, in welchen Segmenten das Pharmaunternehmen aktiv ist und wie stark die Wettbewerbsintensität dort ausgeprägt ist.

Ein wichtiger Faktor ist die Therapiegebiete-Analyse, da verschiedene Indikationsbereiche unterschiedlich attraktive Marktbedingungen aufweisen. Während hochspezialisierte Medikamente in der Onkologie oder Neurologie oft hohe Margen ermöglichen, sind generische Schmerzmittel oder Antibiotika starkem Preisdruck ausgesetzt.

Auch die Preissetzung spielt eine wesentliche Rolle. Der Preis eines Medikaments ist oft stark von der Erstattungsfähigkeit durch Krankenkassen abhängig. Gesundheitssysteme in Europa regulieren Medikamentenpreise stärker als der US-Markt, wo Pharmaunternehmen oft höhere Preise durchsetzen können. Eine CDD muss daher bewerten, wie sich die Preisregulierung auf die Umsatz- und Gewinnpotenziale auswirkt.

 

Produktions- und Lieferkettenanalyse

Pharmaunternehmen sind stark von globalen Lieferketten abhängig, insbesondere bei der Beschaffung von Wirkstoffen (Active Pharmaceutical Ingredients, API). Viele APIs werden in Asien, insbesondere in Indien und China, produziert. Eine CDD prüft daher, wie gut das Unternehmen gegen Lieferkettenrisiken abgesichert ist und ob es Alternativen zur Sicherstellung der Produktion gibt.

Zudem spielt die Produktionsqualität und -kapazität eine entscheidende Rolle. Pharmaunternehmen müssen strenge Good Manufacturing Practice (GMP)-Standards erfüllen. Probleme in der Produktion können zu Rückrufen, Verzögerungen bei der Markteinführung und regulatorischen Strafen führen.

 

Geschäftsmodell & wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Ein Pharmaunternehmen kann verschiedene Geschäftsmodelle verfolgen, die unterschiedliche Risiken und Chancen mit sich bringen. Während einige Unternehmen als reine F&E-getriebene Innovationsführer agieren, setzen andere stärker auf Generika oder Biosimilars, die kostengünstige Alternativen zu patentgeschützten Medikamenten bieten.

Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit eines Pharmaunternehmens hängt stark von der Diversifikation der Produktpipeline ab. Unternehmen, die sich zu stark auf wenige Blockbuster-Medikamente verlassen, sind einem höheren Risiko ausgesetzt, wenn diese auslaufen oder von der Konkurrenz überholt werden. Eine CDD analysiert daher, ob das Unternehmen gut positioniert ist, um langfristig stabile Umsätze zu generieren.

Zudem spielt die Expansionsstrategie eine Rolle. Viele Pharmaunternehmen streben den Markteintritt in Schwellenländern an, um neue Wachstumsquellen zu erschließen. Eine CDD prüft, wie realistisch diese Expansionspläne sind und welche regulatorischen oder logistischen Herausforderungen dabei bestehen.

 

Digitalisierung & Innovationen

Die Digitalisierung spielt auch in der Pharmaindustrie eine zunehmende Rolle. Viele Unternehmen investieren in KI-gestützte Medikamentenentwicklung, digitale Therapieansätze oder personalisierte Medizin. Pharmaunternehmen, die sich frühzeitig mit neuen Technologien befassen, haben oft einen Wettbewerbsvorteil.

Ein weiteres Wachstumsfeld ist die Direktvermarktung über digitale Plattformen und Telemedizin, die es Unternehmen ermöglicht, Patienten direkter zu erreichen. Die CDD muss daher bewerten, ob das Unternehmen bereits digitale Strategien integriert hat und wie gut es auf zukünftige Entwicklungen vorbereitet ist.

 

Fazit

Die Commercial Due Diligence eines Pharmaunternehmens erfordert eine detaillierte Analyse regulatorischer Anforderungen, der Forschungs- und Entwicklungspipeline, der Patentstrategie und der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Besonders wichtig sind die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und die Fähigkeit, sich in einem hochregulierten und innovationsgetriebenen Markt erfolgreich zu behaupten.

Eine fundierte CDD hilft Investoren und Unternehmen, die Risiken und Chancen in der Pharmaindustrie realistisch einzuschätzen und strategisch fundierte Entscheidungen zu treffen.

Besonderheiten der Commercial Due Diligence eines Labordienstleisters

Die Commercial Due Diligence (CDD) eines Labordienstleisters ist ein anspruchsvoller Bewertungsprozess, da die Branche durch hohe regulatorische Anforderungen, technische Innovationen und sich verändernde Marktbedingungen geprägt ist. Labore spielen eine entscheidende Rolle im Gesundheitswesen, da sie diagnostische Dienstleistungen für Krankenhäuser, Arztpraxen und Forschungseinrichtungen erbringen. Dabei unterliegen sie strengen Qualitätsstandards und regulatorischen Vorgaben. Gleichzeitig erfordert die wirtschaftliche Nachhaltigkeit eine effiziente Prozesssteuerung, eine stabile Kundenbasis und eine zukunftsorientierte Digitalisierungsstrategie. Eine fundierte CDD hilft Investoren und Unternehmen, Chancen und Risiken genau zu bewerten und langfristige Entscheidungen auf einer soliden Grundlage zu treffen.

 

Regulatorische Anforderungen & Qualitätsmanagement

Labordienstleister müssen eine Vielzahl gesetzlicher Vorgaben und Normen einhalten, um ihre Dienstleistungen anbieten zu können. In der Europäischen Union sind Labore an die IVDR (In-vitro-Diagnostika-Verordnung) gebunden, die Anforderungen an die Zulassung und den Betrieb von Labordiagnostikprodukten stellt. In den USA regelt die FDA (Food and Drug Administration) die Zulassung von Diagnostika, während das Clinical Laboratory Improvement Amendments (CLIA)-Programm sicherstellt, dass Laboratorien einheitliche Qualitätsstandards einhalten.

Neben der gesetzlichen Zulassung sind Akkreditierungen und Zertifizierungen ein zentraler Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit eines Labordienstleisters. Normen wie ISO 15189 für medizinische Laboratorien oder CAP-Zertifizierungen (College of American Pathologists) sind wichtige Qualitätsnachweise, die das Vertrauen von Kunden und Partnern stärken. Eine CDD muss prüfen, ob das Labor alle regulatorischen Anforderungen erfüllt und ob potenzielle Compliance-Risiken bestehen, die zukünftige Geschäftsprozesse beeinträchtigen könnten.

 

Markt- und Wettbewerbsanalyse

Der Markt für Labordienstleistungen wächst stetig, insbesondere durch den zunehmenden Einsatz von präventiver Diagnostik, personalisierter Medizin und molekularbiologischen Analysen. Gleichzeitig sind Labore jedoch einem steigenden Preisdruck durch Gesundheitsbehörden und Kostenträger ausgesetzt.

Ein zentrales Element der CDD ist die Bewertung der Marktposition des Labordienstleisters. Hierbei wird untersucht, in welchen Segmenten das Labor tätig ist – ob in der Routinediagnostik, Spezialdiagnostik, Genetik, Mikrobiologie oder pathologischen Analytik. Besonders hochspezialisierte Labore, die sich auf Nischenmärkte konzentrieren, haben oft höhere Margen und weniger Wettbewerb, während Labore mit Routineuntersuchungen starkem Preisdruck ausgesetzt sind.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Markteintrittsbarriere. In vielen Ländern gibt es strenge Vorschriften zur Eröffnung neuer Labore oder zur Durchführung bestimmter Diagnostikverfahren. Dies schützt bestehende Anbieter vor Wettbewerbsdruck, kann jedoch auch das Wachstumspotenzial einschränken. Zudem analysiert eine CDD, ob das Labor bereits über exklusive Verträge mit Krankenhäusern, Arztpraxen oder Forschungseinrichtungen verfügt, die langfristige Umsatzstabilität sichern.

 

Geschäftsmodell & wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Ein Labordienstleister muss über ein tragfähiges Geschäftsmodell verfügen, das auf einer stabilen Umsatzstruktur basiert. Die CDD bewertet daher die Kundenstruktur des Unternehmens, da eine zu hohe Abhängigkeit von wenigen Großkunden ein erhebliches Risiko darstellen kann. Besonders kritisch ist die Abhängigkeit von gesetzlichen Krankenkassen oder Krankenhäusern, da hier oft Preisregulierungen und lange Zahlungsfristen zu finanziellen Engpässen führen können.

Ein entscheidender Faktor ist die Preisstrategie. Labore stehen unter hohem Kostendruck, da viele Dienstleistungen von Krankenkassen oder privaten Versicherungen nur begrenzt erstattet werden. Unternehmen, die es schaffen, neben den erstattungsfähigen Leistungen auch zusätzliche privat finanzierte Tests (z. B. genetische Diagnostik, individuelle Gesundheitschecks) anzubieten, können ihre Ertragskraft erheblich steigern.

Auch die Skalierbarkeit der Laborprozesse spielt eine wichtige Rolle. Labore mit hoher Automatisierung und effizienten Prozessen können mehr Proben verarbeiten und gleichzeitig die Kosten senken. Eine CDD prüft, ob das Labor moderne Analysegeräte, Robotik und digitale Prozesssteuerung einsetzt, um die Effizienz zu maximieren.

 

Lieferketten & Logistik

Die Lieferkette eines Labors umfasst nicht nur die Beschaffung von Chemikalien, Reagenzien und Verbrauchsmaterialien, sondern auch die gesamte Probenlogistik. Besonders bei zeitkritischen Analysen ist eine zuverlässige und schnelle Probenverarbeitung essenziell. Eine CDD analysiert, ob das Unternehmen über robuste Logistikprozesse verfügt oder potenzielle Engpässe bestehen, die die Servicequalität beeinträchtigen könnten.

Ein weiteres Risiko besteht in der Abhängigkeit von Lieferanten für diagnostische Kits und Reagenzien. In vielen Fällen sind Labore auf bestimmte Hersteller angewiesen, die in Krisenzeiten oder bei Lieferkettenunterbrechungen Engpässe verursachen können. Unternehmen, die mehrere Lieferquellen haben oder eigene diagnostische Tests entwickeln, sind widerstandsfähiger gegenüber solchen Herausforderungen.

 

Digitalisierung & Innovation

Die Digitalisierung ist ein Schlüsselfaktor für die Zukunftsfähigkeit von Labordienstleistern. Eine CDD prüft, ob das Labor in moderne Laborinformations- und Managementsysteme (LIMS) investiert hat, die eine automatisierte Probenverfolgung, digitale Befundübermittlung und effiziente Prozesssteuerung ermöglichen.

Besonders relevant ist die Interoperabilität mit Krankenhaus- und Praxissoftware. Labore, die nahtlos mit Gesundheitsdienstleistern vernetzt sind, können ihre Dienstleistungen effizienter anbieten und sich einen Wettbewerbsvorteil sichern. Schnittstellenstandards wie HL7 oder FHIR spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Ein weiteres Wachstumsfeld ist die KI-gestützte Diagnostik, bei der Algorithmen helfen, komplexe Laborwerte schneller und präziser zu analysieren. Labore, die frühzeitig auf solche Innovationen setzen, können nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch neue Märkte erschließen.

 

Fazit

Die Commercial Due Diligence eines Labordienstleisters erfordert eine detaillierte Analyse regulatorischer Vorgaben, technologischer Innovationen und wirtschaftlicher Strukturen. Besonders wichtig sind die Einhaltung von Qualitätsstandards, die Wettbewerbsfähigkeit im Markt und die Effizienz der Laborprozesse.

Ein erfolgreiches Labor zeichnet sich durch eine hohe Automatisierung, stabile Kundenverträge und eine durchdachte Digitalisierungsstrategie aus. Gleichzeitig müssen Investitionen in Innovationen, die Absicherung von Lieferketten und eine nachhaltige Preisgestaltung berücksichtigt werden.

Eine fundierte CDD hilft Investoren und Unternehmen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und strategische Entscheidungen auf einer soliden Basis zu treffen.

Besonderheiten der Commercial Due Diligence CMO / CDMO

Die Commercial Due Diligence (CDD) eines Contract Manufacturing Organizations (CMO) oder Contract Development and Manufacturing Organizations (CDMO) unterscheidet sich in mehreren wesentlichen Punkten von anderen Branchenanalysen. Diese Unternehmen übernehmen im Auftrag von Pharma-, Biotechnologie- oder Medizintechnikunternehmen die Produktion und teilweise auch die Entwicklung von Wirkstoffen, Medikamenten oder medizinischen Geräten. Sie agieren in einem stark regulierten Umfeld, das von hohen Qualitätsstandards, Skalierungsmöglichkeiten, langfristigen Kundenbeziehungen und technologischen Anforderungen geprägt ist. Eine CDD für CMOs und CDMOs muss daher sowohl die wirtschaftliche Tragfähigkeit als auch die strategische Positionierung, Marktpotenziale und betriebliche Effizienz bewerten.

 

Regulatorische Anforderungen & Qualitätsmanagement

Auftragsfertiger und -entwickler unterliegen strengen regulatorischen Vorgaben, da sie für die Sicherheit und Qualität von Produkten verantwortlich sind, die direkt in den Gesundheitsmarkt gelangen. In der Pharma- und Biotechnologiebranche müssen CMOs und CDMOs Good Manufacturing Practice (GMP)-Richtlinien einhalten, die sicherstellen, dass Produktionsprozesse und Qualitätssicherung den gesetzlichen Standards entsprechen. In den USA reguliert die Food and Drug Administration (FDA) die Produktion von Arzneimitteln, während in Europa die European Medicines Agency (EMA) maßgeblich ist.

Neben pharmazeutischen Herstellern müssen auch Medizintechnik-CDMOs die Medical Device Regulation (MDR) in der EU und FDA-Vorgaben für Medizingeräte einhalten. Eine CDD bewertet, ob das Unternehmen die erforderlichen Zertifizierungen wie ISO 13485 (Medizintechnik) oder ISO 9001 (Qualitätsmanagement) besitzt und ob potenzielle regulatorische Risiken bestehen, die das Geschäft beeinträchtigen könnten.

 

Markt- und Wettbewerbsanalyse

Der Markt für CMOs und CDMOs wächst stetig, da viele Pharma- und Biotech-Unternehmen zunehmend auf externe Partner setzen, um ihre Produktionskapazitäten zu erweitern oder Kosten zu senken. Gleichzeitig steigt jedoch der Konkurrenzdruck, insbesondere durch große multinationale CDMOs, die sowohl Entwicklungs- als auch Produktionsdienstleistungen aus einer Hand anbieten.

Eine CDD prüft die Marktposition des Unternehmens im Vergleich zu anderen Dienstleistern. Besondere Bedeutung haben dabei die Spezialisierung und das Leistungsportfolio. Während einige CDMOs sich auf Nischenbereiche wie Biopharmazeutika, Zell- und Gentherapien oder Hochpotenz-Wirkstoffe spezialisieren, bieten andere ein breites Spektrum an Fertigungsdienstleistungen an. Die Wettbewerbsintensität variiert je nach Marktsegment, wobei hochspezialisierte Dienstleistungen tendenziell weniger Preisdruck ausgesetzt sind als standardisierte Produktionsprozesse.

Ein wichtiger Aspekt ist zudem die Markteintrittsbarriere. Unternehmen mit modernsten Produktionsstätten, etablierten Zertifizierungen und langjährigen Kundenverträgen sind oft schwer durch neue Anbieter zu ersetzen. Eine starke Marktposition kann daher langfristige Wettbewerbsvorteile bieten.

 

Geschäftsmodell & wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Ein CMO/CDMO muss über ein nachhaltiges Geschäftsmodell verfügen, das langfristige Rentabilität sicherstellt. Ein zentraler Faktor der CDD ist daher die Analyse der Einnahmestruktur.

Besonders wichtig ist die Kundenstruktur. Viele CDMOs haben langfristige Verträge mit großen Pharmaunternehmen, während kleinere Anbieter oft projektbasiert arbeiten. Eine hohe Abhängigkeit von wenigen Großkunden kann ein Risiko darstellen, da der Verlust eines dieser Kunden erhebliche Umsatzeinbußen bedeuten kann. Gleichzeitig sind langfristige Rahmenverträge ein Indikator für wirtschaftliche Stabilität.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kapazitätsauslastung. CDMOs müssen sicherstellen, dass ihre Produktionsanlagen effizient genutzt werden. Eine Überkapazität führt zu hohen Fixkosten, während eine zu hohe Auslastung zu Engpässen führen kann, die Wachstumspotenziale einschränken. Eine CDD analysiert daher, ob das Unternehmen seine Produktionskapazitäten flexibel an Marktveränderungen anpassen kann.

 

Technologische Innovationskraft & Produktionsflexibilität

Technologische Entwicklungen spielen in der CMO/CDMO-Branche eine entscheidende Rolle. Eine fundierte CDD bewertet daher, ob das Unternehmen über moderne Produktionsanlagen, Automatisierungstechnologien und digitale Steuerungssysteme verfügt, die es ermöglichen, effizient und kostengünstig zu produzieren.

Besonders wichtig ist die Flexibilität in der Produktion. Pharma- und Biotech-Unternehmen suchen häufig nach Partnern, die in der Lage sind, unterschiedliche Dosierungsformen, komplexe Moleküle oder personalisierte Arzneimittel herzustellen. Unternehmen, die in kontinuierliche Fertigung, modulare Produktionseinheiten oder Single-Use-Technologien investiert haben, sind oft besser aufgestellt als Anbieter mit starren Produktionsstrukturen.

In der Medizintechnikbranche ist zudem die Integration neuer Fertigungstechnologien wie 3D-Druck, KI-gestützte Qualitätssicherung und robotergestützte Montage von wachsender Bedeutung. Unternehmen, die in diesen Bereichen führend sind, können sich signifikante Wettbewerbsvorteile sichern.

 

Lieferketten & Rohstoffabhängigkeit

CMOs und CDMOs sind stark von stabilen Lieferketten abhängig, insbesondere für aktive pharmazeutische Wirkstoffe (APIs), Spezialchemikalien und Biotechnologieprodukte. Eine CDD analysiert, ob das Unternehmen über zuverlässige Zulieferer verfügt oder ob Abhängigkeiten von wenigen Herstellern bestehen, die zu Engpässen führen könnten.

Ein weiteres Risiko besteht in der Verfügbarkeit kritischer Rohstoffe. Viele APIs werden in Asien, insbesondere in China und Indien, produziert. Politische Spannungen, Handelsbeschränkungen oder Produktionsausfälle können daher erhebliche Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit eines Unternehmens haben. Unternehmen, die über diversifizierte Beschaffungsstrategien oder eigene Wirkstoffproduktion verfügen, sind hier widerstandsfähiger.

 

Digitalisierung & Prozessoptimierung

Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für moderne CDMOs. Unternehmen, die in Manufacturing Execution Systems (MES), KI-gestützte Produktionsoptimierung und datengetriebene Prozessanalysen investieren, können ihre Effizienz erheblich steigern.

Ein besonderer Fokus liegt auf automatisierten Qualitätskontrollsystemen, die sicherstellen, dass Produktionsprozesse den regulatorischen Anforderungen entsprechen und Fehler frühzeitig erkannt werden. Zudem können digitale Plattformen die Kollaboration mit Kunden verbessern, indem sie Echtzeit-Transparenz über Produktionsstatus, Lieferketten und Qualitätsprüfungen bieten.

CDMOs, die in smarte Fabriken mit Industrie-4.0-Technologien investieren, können ihre Produktionsprozesse flexibler und effizienter gestalten, was langfristig zu Kostenvorteilen führt.

 

Fazit

Die Commercial Due Diligence eines CMOs/CDMOs erfordert eine tiefgehende Analyse regulatorischer Anforderungen, der Marktposition, der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit und der technologischen Innovationskraft. Besonders wichtig sind die Zulassungsvoraussetzungen, die Produktionsflexibilität und die Stabilität der Kundenverträge.

Unternehmen, die in moderne Fertigungstechnologien, Digitalisierung und diversifizierte Lieferketten investieren, sind langfristig besser aufgestellt. Gleichzeitig müssen sie sich gegen regulatorische Risiken, steigende Produktionskosten und sich wandelnde Marktanforderungen absichern.

Eine fundierte CDD hilft Investoren und Unternehmen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und strategische Entscheidungen auf einer soliden Basis zu treffen.

Besonderheiten der Commercial Due Diligence eines Medizintechnikherstellers

Die Commercial Due Diligence (CDD) eines Medizintechnikherstellers ist ein komplexer Prozess, der weit über die klassische Markt- und Wettbewerbsanalyse hinausgeht. Aufgrund der regulatorischen Anforderungen, hohen Innovationsgeschwindigkeit und spezifischen Marktdynamiken müssen Investoren und Unternehmen eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigen. Neben den technologischen und kommerziellen Aspekten spielen auch Zulassungsverfahren, Produktionsprozesse, Preisgestaltung und die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Eine fundierte CDD hilft, Chancen und Risiken eines Medizintechnikunternehmens zu bewerten und fundierte strategische Entscheidungen zu treffen.

 

Regulatorische Anforderungen & Marktzulassungen

Ein entscheidender Faktor für den Markterfolg eines Medizintechnikherstellers ist die Einhaltung regulatorischer Vorgaben. In der Europäischen Union ist die Medical Device Regulation (MDR) maßgeblich, während in den USA die Food and Drug Administration (FDA) für die Zulassung medizinischer Geräte verantwortlich ist. Diese Regulierungen legen strenge Anforderungen an die Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität von Medizinprodukten fest.

Die Einhaltung dieser Vorgaben ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern beeinflusst auch die Markteintrittszeit und die Kostenstruktur erheblich. Verzögerungen bei der Zulassung oder regulatorische Änderungen können die Markteinführung neuer Produkte erheblich erschweren und zusätzliche Kosten verursachen. Unternehmen, die bereits robuste Prozesse zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen etabliert haben, sind langfristig besser aufgestellt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Qualitätsmanagement, das durch Normen wie ISO 13485 geregelt wird. Diese Zertifizierung ist eine Voraussetzung für den internationalen Vertrieb von Medizintechnikprodukten und stellt sicher, dass Unternehmen strenge Qualitätsstandards einhalten.

 

Markt- und Wettbewerbsanalyse

Die Medizintechnikbranche ist geprägt von einer hohen Innovationsdynamik und intensivem Wettbewerb. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich in einem Markt mit technologischen Neuentwicklungen, regulatorischen Hürden und sich wandelnden Kundenanforderungen zu behaupten.

Ein zentraler Aspekt der CDD ist die Bewertung der Technologischen Innovationskraft eines Unternehmens. Medizintechnikprodukte müssen sich durch innovative Funktionen, verbesserte Patientenversorgung oder höhere Effizienz von der Konkurrenz abheben. Unternehmen mit einer starken Forschungs- und Entwicklungsabteilung (F&E) haben einen klaren Vorteil, da sie schneller auf neue Marktanforderungen reagieren können.

Zusätzlich spielen Markteintrittsbarrieren eine wichtige Rolle. Neben regulatorischen Hürden gibt es in der Medizintechnikbranche oft hohe Entwicklungs- und Produktionskosten, die den Eintritt neuer Wettbewerber erschweren. Patente und Schutzrechte können einen erheblichen Wettbewerbsvorteil darstellen, während fehlende Schutzmechanismen das Risiko von Nachahmerprodukten erhöhen.

Ein weiterer zentraler Faktor ist die Marktwachstumsanalyse. Medizintechnikhersteller müssen beurteilen, wie sich ihre Zielmärkte entwickeln, ob neue Technologien bestehende Produkte ablösen könnten und wie sich politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen auf die Nachfrage auswirken. Besondere Wachstumschancen bieten Segmente wie robotergestützte Chirurgie, digitale Diagnostik und tragbare Medizintechnikgeräte (Wearables).

 

Geschäftsmodell & wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Ein Medizintechnikhersteller muss ein tragfähiges Geschäftsmodell vorweisen, das langfristige Profitabilität und Skalierbarkeit ermöglicht. Ein zentraler Aspekt der CDD ist daher die Bewertung der Preisgestaltung und Margenstruktur. Medizintechnikprodukte haben oft hohe Entwicklungskosten, lange Zulassungsprozesse und eine begrenzte Lebensdauer am Markt. Eine fundierte Analyse stellt sicher, dass die Preisstrategie tragfähig ist und das Unternehmen profitabel wirtschaftet.

Die Vertriebsstrategie ist ebenfalls von großer Bedeutung. Unternehmen setzen entweder auf Direktvertrieb oder arbeiten mit Distributoren zusammen. Während Direktvertrieb höhere Margen ermöglicht, erfordert er erhebliche Investitionen in Vertriebspersonal und Marketing. Distributoren hingegen bieten Zugang zu etablierten Netzwerken, erfordern jedoch oft Preiszugeständnisse.

Auch die Kundenstruktur muss in der CDD genau betrachtet werden. Eine starke Abhängigkeit von wenigen großen Kunden, wie Krankenhäusern, Klinikketten oder Einkaufsgruppen, kann das Risiko erhöhen, insbesondere wenn Preisverhandlungen oder regulatorische Änderungen die Geschäftsbeziehungen beeinflussen.

 

Produktions- und Lieferkettenanalyse

Die Herstellung von Medizintechnikprodukten erfordert oft komplexe Produktionsprozesse und eine enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Zulieferern. Eine CDD prüft daher die Lieferkettensicherheit und analysiert, ob das Unternehmen von bestimmten Rohstoffen, Komponenten oder Zulieferern stark abhängig ist.

Besonders relevant sind hierbei High-Tech-Komponenten, die nur von wenigen Herstellern produziert werden. Lieferschwierigkeiten oder Qualitätsprobleme bei Zulieferern können die Produktion erheblich beeinträchtigen. Unternehmen, die eine diversifizierte Lieferkette aufgebaut haben oder auf regionale Zulieferer setzen, sind oft widerstandsfähiger gegenüber globalen Störungen.

Ein weiterer Faktor ist die Skalierbarkeit der Produktion. Ist das Unternehmen in der Lage, eine steigende Nachfrage zu bedienen? Wie flexibel sind die Produktionskapazitäten? Eine CDD bewertet, ob das Unternehmen über eine robuste Produktionsstrategie verfügt oder in Zukunft Investitionen in neue Fertigungsanlagen erforderlich sind.

 

Digitalisierung & technologische Trends

Die Digitalisierung verändert die Medizintechnikbranche grundlegend. Unternehmen, die frühzeitig in digitale Lösungen investieren, können sich Wettbewerbsvorteile sichern. Eine CDD prüft daher, ob das Unternehmen moderne Technologien wie KI-gestützte Diagnostik, vernetzte Medizingeräte oder Cloud-basierte Patientenmanagementsysteme nutzt.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Interoperabilität und IT-Sicherheit. Medizintechnikprodukte müssen in bestehende Krankenhaus- und Praxissysteme integriert werden, was hohe Anforderungen an Software-Schnittstellen (z. B. HL7, FHIR) stellt. Gleichzeitig sind Datenschutz und Cybersicherheit zentrale Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf DSGVO und HIPAA-Vorgaben.

Zudem gewinnen Regulatorische Anforderungen an Software als Medizinprodukt (SaMD) an Bedeutung. Softwarelösungen, die eigenständig diagnostische oder therapeutische Funktionen übernehmen, unterliegen besonderen Zulassungspflichten. Unternehmen, die diese Anforderungen frühzeitig adressieren, haben einen klaren Marktvorteil.

 

Fazit

Die Commercial Due Diligence eines Medizintechnikherstellers erfordert eine umfassende Analyse regulatorischer, technologischer und wirtschaftlicher Faktoren. Besonders wichtig sind die Einhaltung von Zulassungsvorschriften, Innovationskraft, Lieferkettensicherheit und Preisstrategien.

Medizintechnikunternehmen, die in moderne Technologien, digitale Lösungen und eine skalierbare Produktion investieren, sind langfristig besser aufgestellt. Gleichzeitig müssen sie sich gegen regulatorische Risiken, steigende Produktionskosten und Wettbewerbsdruck wappnen.

Eine fundierte CDD hilft Investoren und Unternehmen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und strategische Entscheidungen auf einer soliden Basis zu treffen.

Vorgehensweise

Die Commercial Due Diligence umfasst sowohl Desk Research (Sekundärforschung) als auch Primärforschung.

ConAlliance betreibt Sekundärforschung nicht nur über kommerziell zugängliche Informationen und Marktstudfien, sondern verfügt über ein hausinternes Researchteam und eigene proprietäre Datenbanken.

Primärforschung bedeutet die gezielte Erhebung und Analyse bislang nicht verfügbarer Daten. Dabei werden Informationen "direkt an der Quelle" gewonnen – etwa durch eigene Analysen, Berechnungen und Befragungen. Hierbei sind Interviews mit ausgewiesenen Experten sowie Marktbefragungen relevanter Stakeholder zentrale Bestandteile. Dazu zählen Kunden, Wettbewerber und Zulieferer, aber auch Healthcare-Professionals und Industrieexperten. Unser tiefgreifendes internationales Netzwerk in der globalen Healthcare-Industrie garantiert den direkten Zugang. Dabei greift ConAlliance ausschließlich auf externe, unabhängige Experten mit langjähriger Erfahrung im jeweiligen Bereich des Gesundheitsmarktes zurück, um auf diese Weise durch Experteninterviews schnell und unter Einhaltung höchster Vertraulichkeit zuverlässig an die unverzichtbaren nicht öffentlich zugänglichen Informationen zu gelangen. So wird ein fundiertes Verständnis der Marktbedingungen und der Positionierung des Unternehmens sichergestellt. Dies ermöglicht belastbare Aussagen zur Attraktivität des Geschäftsmodells. Zudem entwickelt ConAlliance eigene Instrumente für Marktbefragungen, die inhaltlich und methodisch genau auf die Zielgruppe des Unternehmens zugeschnitten sind.

Das "ConAlliance Radar" liefert im Rahmen der Due Diligence eine Executive Summary der Prüfungsergebnisse auf einen Blick, indem es die Erfolgsfaktoren und Potenziale des Unternehmens in einem kompakten Diagramm darstellt. Selbstverständlich werden die Analyse- und Bewertungsergebnisse detailliert in einem Due Diligence-Gutachten begründet. Vom "Quick Check" über die "Red Flag" oder "Selective Focus" bis hin zur vollständigen oder Bankable Commercial Due Diligence unterstützt ConAlliance mit umfassender Expertise im Gesundheitswesen und ermöglicht so eine zügige Durchführung ohne Anlaufverluste.

Stets gilt unsere ausschließliche Spezialisierung auf die weltweite Gesundheitsindustrie. Das bedeutet, wir prüfen und erstellen ausschließlich Commercial Due Diligence Reports, die Gesundheitsunternehmen betreffen. Hierzu gehören unter anderem Medizintechnik bzw. Medizinprodukte, Pharma, Arzneimittelentwicklung, Biotechnologie, Pharmavertrieb und -logistik, pharmazeutische Verpackungen, Krankenhaus, Reha- und Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflege, Healthcare-IT, Diagnostik, Labor usw. Bitte finden Sie sich über die Healthcare-Nischen, die durch die ConAlliance inhaltlich durch unsere Expertise abgedeckt werden hier: Healthcare-Intelligence.

Fallstudien:

Wundversorgung (Commercial Due Diligence )

Commercial Due Diligence eines Medzinprodukteherstellers mit einer neuen Technologie im Segment "Spezielle Wundversorgung"

Ein global agierendes Wundversorgungsunternehmen wollte sein Geschäft durch eine wichtige Akquisition im Segment erweitern. Zur Unterstützung der geplanten Investitionsentscheidung führte ein Conalliance Commercial Due Diligence-Team eine Markt- bzw. Commercial Due Diligence im Hinblick auf das Akquisitionsziel, ein internationales Familienunternehmen, durch. Dazu gehörten zunächst eine umfassende Markt- und Wettbewerbsanalyse sowie die Entwicklung eines komplexen Marktmodells inkl. Szenario- und Sensitivitätsanalyse. Das Conalliance Commercial Due Diligence Team überprüfte den von der Geschäftsleitung des Zielunternehmens vorgelegten Businessplan und entwickelte auf Grundlage des Businessplans und des Marktmodells einen eigenen Businessplan.

Außerdem musste das Conalliance Commercial Due Diligence Team analysieren, wie gut das Akquisitionsziel die Akquisitionskriterien des Auftraggebers erfüllte und potenzielle regulatorische Risiken und Fragen des geistigen Eigentums und der Produktregistrierung identifizieren. Die Schlüsselfragen umfassten: Wird diese Technologie funktionieren? Ist sie praktisch und effektiv? Ist die Technologie in wissenschaftlich begründet und anerkannt? Ist das Verfahren skalierbar und kommerzialisierbar? Was sind seine Stärken und Schwächen? Handelt es sich (wirklich) um eine einzigartige und proprietäre Technologie?

Basierend auf dem kommerziellen Due-Diligence-Bericht ("commercial due diligence report") und der Empfehlung der Conalliance hat der strategische Investor seine Anlageentscheidung getroffen. Durch die Akquisition konnte das Unternehmen seine Wundversorgungsfokussierung weiter ausbauen und damit signifikantes neues internationales Wachstum kreieren.

Ambulante Intensivpflege (Commercial Due Diligence )

Commercial Due Diligence eines Portfolios ambulanter Intensivpflegedienste (häusliche Intensivpflege)

Conalliance war der Nische "ambulante Intensivpflege" bereits in mehreren unterschiedlichen Mandaten als Commercial Advisor tätig und kann zahlreiche Referenzen vorweisen. Der Markt für ambulante Intensivpflege ist - trotz des Einstiegs einiger Finanzinvestoren - nach wie vor sehr stark fragmentiert und insofern eine attraktive "Spielwiese" für Strategen, Investoren und Buy-and-Build-Strategien.

Conalliance konnte den Markt für ambulante Intensivpflege historisch analysieren (z.B. Marktgröße, Anzahl Patienten, Marktwachstum, Marktprofitabilität und -intensität, Kosten, Margen, etc.), Markttreiber und -trends identifizieren und die zukünftige Entwicklung prognostizieren. Der Markt für ambulante Intensivpflege kann als intransparent bezeichnet werden, denn Marktinformation sind praktisch nicht öffentlich zugänglich. Zur Marktanalyse hat Conalliance ein eigenes Marktmodell auf Basis proprietärer Daten erarbeitet. Das Conalliance-Marktmodell war in der Lage, sämtliche relevante Einflussfaktoren (beispielsweise Demografie, Entwicklung relevanter Krankheitsbilder, Fortschritte in der Medizin und Medizintechnik, regulatorische Rahmenbedingungen, "Upcoding", Marktneueintritte, etc.) zu berücksichtigen und konnte auf diese Weise unterschiedliche Szenarien abbilden.

Auf Grundlage des Conalliance-Marktmodells waren wir – nun im Nachhinein betrachtet – in der Lage, eine sehr detaillierte und valide Prognose über den Markt für ambulante Intensivpflege treffen zu können.

Eine weitere Kernfrage der Commercial Due Diligence war, ein differenziertes Verständnis über die Marktsystematik zu gewinnen (Abgrenzung Hilfsmittelversorgung und Pflegedienstleistungen und des Patienten-, Rezept- und Geldflusses, Wertschöpfung, Qualifikationsvoraussetzung des Personals / Human Resources, Erstattungsbedingungen/Vertragsbeziehungen, regionale Vergütungsdifferenzen, regulatorische Rahmenbedingungen, etc.).

Im Rahmen der Wettbewerbsanalyse haben wir uns nicht nur auf die üblichen Wettbewerbsfaktoren (wie z.B. Financials, Anzahl Patienten, Anzahl Pflegekräfte, Qualität der pflegerischen Leistung, etc.) beschränkt, sondern unsere Analyse bis hin zu sehr speziellen Kriterien detailliert. Wir waren in der Lage, quasi alle mehere tausend Anbieter in Deutschland in unsere Wettbewerbsanalyse einzubeziehen. Unter anderem konnten wir in Heatmaps die Wettbewerbsintensität, die regionale demografische Entwicklung, relevante Krankenhäuser und Ärzte und weitere wichtige Einflussfaktoren sowohl historisch kartieren, als auch deren Entwicklung für die nächsten 5 Jahre prognostizieren.

Den Kern dieser Commercial Due Diligence bildete jedoch die kaufmännische Unternehmensanalyse des Zielunternehmens, auf die aus Gründen der Vertraulichkeit hier nicht im Detail eingegangen werden kann. Jedenfalls reichte unsere strategische und operative Unternehmensanalyse bis hin zu persönlichen Begehungen der Niederlassungen und WGs mit Interviews relevanter Mitarbeiter, Patienten und sonstiger Stakeholder. Der Grad der bereits erreichten Integration der einzelnen zum Target-Portfolio gehörenden Unternehmen war zu bewerten.

Eine SWOT-Analyse des Targets in Bezug auf den Wettbewerb zeigte nicht nur die Positionierung im Wettbewerbsvergleich, sondern auch Verbesserungspotenziale auf, die in die Bewertung einflossen. Auf diese Weise gelang es, die Commercial Due Diligence mit einer hohen Aktualität und Relevanz auszustatten.

Ein essentieller Erfolgsfaktor im Rahmen der Commercial Due Diligence war das Conalliance-Netzwerk und der vertrauensvolle Zugang zu Interviewpartnern, Pflegewissenschaftlern und sonstigen Stakeholdern.

Der Commercial Due Diligence Report mit dem "Conalliance-Marktmodell" wurde verwendet, um die Bankenfinanzierung für die Akquisition zu sichern. Unsere Mandantin erwarb die Zielgesellschaft vollständig.

Laborkette (Commercial Due Diligence )

Schnelle Commercial Due Diligence einer Laborkette

Eine Private-Equity-Gesellschaft erwägte die Übernahme einer mittelgroßen Laborkette, mit überdurchschnittlich hohen Vertriebsgemeinkosten. Um ein Angebot zu entwickeln, musste unsere Mandantin potenzielle Möglichkeiten zur Kostensenkung verstehen. Aber die Zeit lief gegen unsere Mandantin, denn das indikative angebot wusste den Verkäufer nicht abschließend überzeugen und es verblieben nur zwei Wochen, um ein endgültiges Gebot abzugeben. Unsere Mandantin benötigte eine Empfehlung innerhalb von 10 Tagen.

Conalliance dokumentierte und analysierte im Detail, wie Schlüsselvertriebsprozesse durchgeführt und welche Ressourcen benötigt werden. Die erste Aufgabe war die Entwicklung der Betriebskosten nach Funktion, mit Schwerpunkt auf den hochpreisigen Bereichen und eine Auswertung der Schlüsselfunktionen gegen Benchmarks. Auf diese Weise konnten Optimierungspotentiale (Ressourcenallokation, Konsolidierung und Verbesserung der Prozesse, Outsourcing und Automatisierung) identifiziert werden.

Conalliance lieferte einen Bericht über das Chancen-/ Risikoprofil und die Optimierungspotanziale, die der Kunde zur Validierung der Investment Thesis verwenden konnte, und bot ein nachgebessertes Angebot an, das gemeinsam mit Conalliance ausgearbeitet wurde. Dadurch konnte der Kunde seine operativen Annahmen verfeinern und ein wettbewerbsfähiges Angebot platzieren und das Zielunternehmen akquirieren.
Die vom Conalliance-Team identifizierten kurzfristige Kostensenkungsmöglichkeiten betrugen 5 bis 11 Prozent und weitere 12 bis 18 Prozent längerfristig. Darüber hinaus konnte eine verbesserte Ressourcenverwaltung und Projektauswahl die Auslastung um 15 bis 20 Prozent verbessern.

Medizintechnik (Commercial Due Diligence )

Ein in Großbritannien ansässiger Private - Equity - Investor akquirierte einen europäischen Anbieter von Medizintechnik. Conalliance fungierte als Commercial Advisor.


Der Private Equity-Investor bat Conalliance, Market und Commercial Due Diligence in einem spezifischen Nischenmarkt von Medizintechnik durchzuführen und eine unabhängige Empfehlung über die mögliche Investitionen zu geben. Das Conalliance-Team stand vor zwei Herausforderungen: Dem Mangel an öffentlich zugänglichen Informationen über diesen kleinen Nischensektor und den engen Zeitrahmen von drei Wochen für die Erstellung eines "Bankable Commercial Due Diligence Reports":

  • Conalliance projizierte den Nischenmarkt für die nächsten sechs Jahre durch Interviews mit mehr als 40 Experten in der spezifischen Nische, darunter Ärzten, Wissenschaftlern, Kunden und potenziellen Kunden, NGOs, Krankenkassen, Lieferanten und Wettbewerbern.
  • Conalliance schätzte die Marktgröße und der Marktdurchdringung in den Benchmark-Ländern sehr detailliert, kartierte die Wettbewerber und die Wettbewerbsintensität, charakterisierte die Wertschöpfungskette und bewertete die Dynamik in den Zielmärkten (mit öffentlichen und privaten Märkten, auch mit unterschiedlichen Erstattungsproblemen und regulatorischen Hürden) und analysierte die nachhaltig erzielbaren Margen
  • Darüber hinaus analysierte das Team die "typischen" Fragen innerhalb einer Commercial Due Diligence, wie z.B. zusätzliche Marktfragen, Capex-Backlog, Kunden, Markteintrittsbarrieren, usw.
  • Das Team entwickelte auf dieser Basis einen alternativen Businessplan, der Sell-Side-und Buy-Side-Fälle implizierte, nachdem der Businessplan und die Machbarkeitsstudie gechallanged wurden und entwickelte auf diese Weise potenzielle Exitszenarien für die Mandantin.

Der Business-Plan mit dem "Conalliance-Szenario" wurde verwendet, um die Bankenfinanzierung für das Management-Buyout zu sichern. Die Private-Equity-Gesellschaft erwarb die Zielgesellschaft vollständig und realisierte in der Folge zahlreiche Add-ons. Die Akquisition dieses Medizintechnikherstellers stellte schließlich das Ankerinvestment zur Schaffung eines europäischen Marktführers dar, indem die starke Marktposition des Unternehmens in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien in verschiedenen Regionen transponiert und die Diversifizierung in angrenzende Technologien und Produkte umgesetzt wurde.

Follow-up Mandat: Buy-and-build und Beratung bei Unternehmenskauf ("buyside advisory")

Bei der bereits angedeuteten Buy-and-Build-Strategie unterstützte Conalliance das PE-Unternehmen: Zunächst vom Targetscreeing und Longlisting über das Ranking und Shortlisting, hin zur Kontaktaufnahme potenzieller Targets. Innerhalb des Filterprozesses wurden Profile von etwa 15 interessante Zielunternehmen identifiziert. Die Top-Ziele wurden diskret angesprochen, mit dem Ergebnis, dass fünf Zielunternehmen Interesse an weiteren Verhandlungen zeigten. Conalliance führte Site-Visits und Verhandlungen mit den Zielunternehmen durch und koordinierte die Due Diligence (auch Steuerung von Legal DD und Financial DD) und trieb das Projekt bis hin zum Signing und Closing: Schließlich erwarb der Kunde in einem Zeitraum von ca. einem Jahr die drei Top-Targets mit den höchsten Prioritäten. Die Integration war überaus erfolgreich, denn das neu geformte, konsolidierte Unternehmen übertraf selbst die aggressiven Projektionen.

Weitere Fallstudien & Referenzen

Die Conalliance Commercial Due Diligence Teams führten bereits eine dreistellige Anzahl von Commercial Due Diligences im Gesundheitswesen durch.

Weitere Commercial Due Diligence Beispiele lassen sich wie folgt benennen:

 

Medizintechnik und Medizinprodukte

  • Commercial Due Diligence eines Herstellers von Endoskopie-Instrumenten und -verbrauchsmaterialien
  • Commercial Due Diligence eines Herstellers von Simulatoren für medizinische/ ärztliche Ausbildung und Trainings
  • Commercial Due Diligence eines Herstellers von Endoskopen und Endoskopiezubehör
  • Commercial Due Diligence eines Dentalimplantate- & -prothesen-Herstellers, der z.B. Medizinprodukte wie Kronen und Brücken, Zahnersatz etc herstellt.
  • Commercial Due Diligence eines europäischen Unternehmens für Vaskuläre Zugangsgeräte
  • Commercial Due Diligence des Herstellers von chirurgischen Instrumenten
  • Commercial Due Diligence im Segment Nitinol-Stents und -Herzklappen
  • Commercial Due Diligence eines eines Herstellers von Herzprothesen
  • Commercial Due Diligence im Segment für medizinische Absaugegeräte
  • Commercial Due Diligence eines eines Herstellers von medizinischen Gasen (Sauerstoff, Stickstoff, Stickstoffoxid, Helium, Gasgemisch) und Ausrüstung (Abgabesystem, Tiefkühler, Sauerstoffkonzentrator)
  • Commercial Due Diligence eines Herstellers und Vertriebsunternehmens von In-Vitro-Diagnostik (IVD) -Technologie (Immunoassay, Klinische Chemie, Molekulare Diagnostik, Mikrobiologie)
  • Commercial Due Diligence eines Herstellers von Laborzubehör (Etikettendrucker / Pipettenspitzen / Pumpen / Mikroplatte / Reagenzbehälter / Ventil / Schlauch / Waschstation) und Laborzentrifugen sowie Chirurgischen Instrumenten
  • Commercial Due Diligence eines "Enteral Feeding Devices"-Herstellers
  • Commercial Due Diligence des Herstellers von medizinischen Bandagen und Orthesen
  • Commercial Due Diligence eines Herstellers von medizinischen Lasern
  • Commercial Due Diligence eines medizinischen Verpackungsunternehmens in der Schweiz
  • Commercial Due Diligence eines Herstellers von spezieller Wundversorgung "Advanced Woundcare" (Schaum, Alginat, NPWT, aktiv), für chronische (DFU, Pressure Ulcer) und akute (brennen) Wunden
  • Commercial Due Diligence der führenden Gruppe von unabhängigen Distributoren von hochwertigen Ophthalmologie-Produkten für Augenchirurgen (künstliche Linsen, chirurgische Kits und Verbrauchsmaterialien)
  • Commercial Due Diligence eines Herstellers von Rollstühlen
  • Commercial Due Diligence eines Herstellers von Rollstuhlzubehör
  • Commercial Due Diligence eines EBT-Geräteherstellers (Strahlentherapie)
  • Commercial Due Diligence eines Herstellers von medizinischen Ultraschallgeräten
  • Commercial Due Diligence eines Herstellers von NPWT "negative pressure woundcare treatments" (Unterdruckwundbehandlung)
  • Commercial Due Diligence eines Hersteller von Tracheostomie- und Laryngektomie- Produkten in Deutschland und Großbritannien
  • Commercial Due Diligence eines Unternehmens mit Schwerpunkt Laborautomatisierung
  • Commercial Due Diligence eines Hestellers von medizinischen Filtern

Quickcontact

Dipl.-Kfm. Martin Franz

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+49 (89) 809 53 63- 0
Lebenslauf & Referenzen

Dipl.-Kfm. Günter Carl Hober, MBA

Managing Partner
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Senior Director
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Alexander Mast

Senior Director
+49 (89) 809 53 63- 0
 

Dipl.-Kffr. Daniela Irrschmieder

Head of Market Intelligence
+49 (89) 809 53 63 0
 

Dipl.-Kfm. Michael Kempler

Senior Director
+49 (89) 809 53 63 0
 
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ConAlliance ist auf die Durchführung einer Commercial Due Diligence von Unternehmen aus dem Gesundheitswesen spezialisiert.

Due Diligence Medizinprodukt

Referenzen:

  • Commercial Due Diligence Endoskopie
  • Market Due Diligence Medizintechnik
  • Market Due Diligence für ein Private Equity Haus im Rahmen der Prüfung eines Herstellers von Ultraschallgeräten
  • Due Diligence Wundversorgungsunternehmen
  • Medizinprodukt Market Due Diligence
  • Commercial Due Diligence In-Vitro Diagnostik
  • Implantate Due Diligence
  • Commercial Due Diligence Pflegeeinrichtungen
  • Market Due Diligence Bildgebende Verfahren (Magnetresonanztomographen, Computertomographie, Röntgengeräte, Ultraschalldiagnostik)
  • Due Diligence Sterilisation, Autoklave
  • Laserchirurgie Due Diligence,
  • Unternehmensverkauf,
  • Commercial Due Diligence Intensivmedizin, Anästhesie, Anästhesiegeräte, Beatmungsgeräte, Inkubatoren, Sauerstoffgeräte
  • Medizintechnik Due Diligence